Stress kann man auf unterschiedliche Art kategorisieren und damit für sich einordnen oder bewerten und dementsprechend darauf reagieren.
Zum einen unterscheidet man zwischen Eustress (positivem Stress) und Distress (negativem Stress).
Ein Beispiel für Eustress ist das kribbelig-aufgeregte Gefühl vor dem ersten Kuss, der Hochzeit oder einem Bühnenauftritt. Auch die Anspannung vor wichtigen Wettkämpfen oder Prüfungen ist positiv. Denn sie bringt Menschen dazu, gute Leistungen zu erzielen.
Fühlst du dich aber von einer Situation überfordert, dann verspürst du negativen Stress, also Distress. Du merkst es unter anderem daran, wenn du dich blockiert, gereizt oder ängstlich fühlst. Wann der positive Stress in Überforderung umschlägt, ist sehr individuell. Die Unterscheidung zwischen Eustress und Distress bringt dich aber nicht wirklich weiter, wenn du nach einem Ansatz suchst, deinen Stresspegel zu senken.
Im Coaching unterscheiden wir vor allem zwischen
äußerem Stress und innerem Stress
beziehungsweise zwischen
zeitlichem, emotionalem und körperlichem Stress
Äußerer Stress
Äußerer Stress wird von außen an dich herangetragen. Durch Menschen, deren Äußerungen oder Verhalten dir zusetzen. Durch Krankheiten und Todesfälle in deinem Umfeld. Durch Arbeitsaufträge und Anforderungen auf der Arbeit oder auch im privaten Umfeld.
Äußeren Stress kannst du nur bedingt verändern. Hier gibt es aber zwei gute Ansätze:
An deinem eigenen Stresspegel arbeiten, also aktive Entspannung praktizieren. Egal, welcher Stress von außen in dein Leben tritt, du kriegst ihn besser gehändelt, wenn dein allgemeiner Stresspegel möglichst niedrig ist.
Grenzen setzen. Das besteht aus 3 wichtigen Schritten, nämlich erstmal deine Grenzen bewusst wahrnehmen und selbst ernst nehmen. Dann, diese Grenzen klar zu kommunizieren. Und zuletzt, diese Grenzen auch verteidigen, also standhaft bleiben.
Innerer Stress
Innerer Stress kommt aus dir heraus, du „machst“ ihn dir also selbst. Nur, dass das oft nicht so bewusst passiert, wie es jetzt klingt und auch nicht so leicht ist, da was zu ändern. Zumindest nicht über eine reine Kopfentscheidung „Ich sehe das jetzt einfach mal anders.“.
Aber die gute Nachricht: hier kannst du extrem viel bewegen, wenn du es denn möchtest. Innerer Stress entsteht oft durch tiefsitzende Glaubenssätze oder Ängste. Glaubenssätze können sich sowohl in Form von zeitlichem, von emotionalem oder auch von körperlichem Stress in deinem Alltag zeigen.
Es gibt viele gute Bücher und Podcasts rund um das Thema Glaubenssätze. Unsere Erfahrung ist jedoch, dass die oft sehr gut geeignet sind, um sich selbst besser kennen zu lernen und Glaubenssätze zu erkennen. Die wenigsten Menschen schaffen es jedoch, ihre Glaubenssätze ganz allein wirksam zu bearbeiten. Dabei hilft am besten ein gutes Coaching. Hier gibt es wiederum Gruppen- und Einzelangebote. In Bezug auf Glaubenssätze haben wir bessere Erfahrungen mit Einzel-Coachings gemacht, weil das doch deutlich individueller ist und echte Glaubenssätze oft sehr tief sitzen und emotional stark belastet sind. Keinen Unterschied in der Wirksamkeit macht es nach unserer Erfahrung, ob das 1:1 - Coaching persönlich (in einer Praxis oder beim Spazierengehen) oder online (via Zoom oder Teams) gemacht wird. Das wichtigste ist unserer Meinung nach, dass du einen Coach findest, der kompetent ist und mit dem du dich wohl fühlst. Ohne eine gewisse Sympathie wirst du dich nicht wirklich auf einen inneren Prozess einlassen, und das wäre schade. Schau dir daher mehrere Coaches an und treffe dann deine Entscheidung.
Zeitlicher Stress
Zeitlicher Stress kann von außen an dich herangetragen werden oder auch durch innere Stressoren selbst produziert sein. Hier ist das Zauberwort „Nein“. Das zu sagen, ist aber nicht immer so einfach, gerade dem Chef oder der lieben Verwandtschaft gegenüber.
Gegen zeitlichen Stress hilft eine Kombination aus Selbstmanagement und Zeitmanagement.
Warum Selbstmanagement? Wenn du übertriebene innere Antreiber oder Hemmungen gegen das Nein-Sagen hast, kannst du dich mit Zeitmanagement-Techniken verkünsteln, soviel du möchtest. Weder die 27. ToDo-Liste noch ausgefeilte Priorisierungs-Techniken werden auf Dauer den zeitlichen Stress aus deinem Leben nehmen. Weil du es nie lange durchhalten wirst.
Daher erst schauen, wo kommt der Stress her und was trage ich selbst dazu bei? Da ansetzen und das ganze abrunden mit den zahlreichen sehr guten Techniken und Tipps aus dem Zeitmanagement.
Emotionaler Stress
Emotionaler Stress ist oft ein großer Faktor in stressigen Lebensphasen. Auch er kann von außen an dich herangetragen werden oder durch innere Stressoren selbst produziert sein.
Hier wirkt eine Kombination aus Grenzen setzen und der Arbeit an inneren Stressoren. Also sich klarzumachen und auch zu formulieren „Ich möchte so nicht behandelt werden. Ich wünsche und erwarte von dir einen respektvollen Umgangston.“. Aber auch die Grundlage dafür zu schaffen, dass nicht jede (gerechtfertigte oder unberechtigte) kritische Bemerkung dir einen Stich versetzt und den Boden unter den Füßen wegzieht.
Auch hier hilft am ehesten ein gutes 1:1-Coaching um deinen inneren Stressoren auf den Leib zu rücken.
Körperlicher Stress
Körperlicher Stress kann durch äußere Faktoren wie eine Hitzewelle entstehen, durch körperliche Ursachen (wie Krankheiten, Verletzungen, Über- oder Untergewicht) oder durch psychische oder emotionale Ursachen. Hier solltest du ganz individuell hinschauen und dich auch von einem Arzt oder Therapeuten begleiten lassen.
Wir hoffen, dir hat dieser kleine Überblick geholfen, dich selbst noch besser einzuordnen und für dich einen passenden Ansatz zu finden. Glaub uns – es lohnt sich, dem Stress entgegenzuwirken und ihm nicht die Führung über dein Leben zu überlassen!
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