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  • AutorenbildMareike

"Ach was, stimmt doch gar nicht!" - vom schwierigen Umgang mit Komplimenten.

Komplimente sind doch eigentlich was Schönes, oder nicht? Aber es fällt vielen Menschen gar nicht leicht, ein Kompliment anzunehmen.

Krisenbegleitung bei Insolvenz

Komplimente werden ganz schön oft mit negativen Gegenreaktionen erwidert.


"Naja, geht so!"

"Du musst das sagen, du bist ja meine Mutter!"

"Da habe ich aber auch lange genug dafür gebraucht!".


Kennst du sowas auch? Von dir selbst oder von anderen? Das ist schade, die Folge ist nämlich oft, dass dann irgendwann keine Komplimente mehr gemacht werden. Weil es einfach keinen Spaß macht, etwas Nettes zu sagen, wenn immer wieder so eine Antwort kommt.


Aber warum reagieren wir so? Der Grund sind oft Glaubenssätze in denen ein sehr negatives Selbstbild steckt. Zum Beispiel "ich bin hässlich", "ich bin nicht gut genug" oder "ich bin nur Mittelmaß". Wenn ein Mensch diese oder ähnliche Glaubenssätze hat, ist dies sein aktuelles Weltbild. Seine "Wahrheit".


Zur Erinnerung: Glaubenssätze sind selten logisch. Diese Haltung hat nichts mit der Realität zu tun, steckt aber oft sehr tief in uns drin.


Warum verarscht der mich jetzt?


Wenn jemand mit der gefühlten Wahrheit "ich bin hässlich" oder "ich bin nicht gut genug" ein Kompliment bekommt, passt dieses Kompliment überhaupt nicht in sein Weltbild. Daher fühlt es sich "falsch" an. Statt Freude über das Gesagte kommen dann Gedanken und Gefühle in der Art "Warum verarscht die mich jetzt?", "Was will der damit erreichen?" oder "Oh Gott, die irrt sich, besser ich gestehe gleiche die Wahrheit".


Danke, das ist nett, dass du das sagst.


Eine vertrackte Situation. Wenn du dich hier wiedererkennst und gerne entspannter mit Komplimenten umgehen möchtest versuch mal Folgendes:


  1. Mach Dir bewusst, dass ein Mensch, der dir ein Kompliment macht, selten Hintergedanken hat. Der hat das Kompliment nicht strategisch geplant und der erhofft sich auch keinen Vorteil davon. Er oder sie hat einfach nur spontan ausgesprochen, was ihm oder ihr in den Sinn gekommen ist.

  2. Wenn du einen solchen Glaubenssatz hast, präsentiert dir dein Unterbewusstsein permanent "Beweise", dass dieser Glaubenssatz stimmt. Es lenkt also deine Aufmerksamkeit auf die Situationen, wo du etwas tatsächlich mal nicht hinkriegst oder auf den einen Pickel am Kinn oder die eine Speckrolle am Bauch. Und das wirklich ständig. Dein Unterbewusstsein liebt nämlich die Bestätigung, dass die selbstgebastelte Weltsicht stimmt und alles bleibt wie immer. Lass dir das nicht gefallen! Mach dich aktiv auf die Suche nach Gegenbeweisen. Was kannst du gut? Was an dir findest du hübsch? Und ja - jedes Kompliment, das du bekommst, ist auch ein Gegenbeweis. Pack es sofort auf die Liste!

  3. Triff bewusst die Entscheidung, auf Komplimente nicht mehr negativ nach außen zu reagieren. Einfach, um dein Umfeld nicht vor den Kopf zu stoßen. Also Klappe halten - dein inneres Gefühl bei den Komplimenten verändert sich nach und nach durch die Gegenbeweise, die du suchst. Dadurch wird es immer leichter.

  4. Und irgendwann schaffst du es vielleicht, sogar positiv auf ein Kompliment zu reagieren. Das ist leichter, wenn du dir vorher eine für dich passende Formulierung zurecht legst. Eine, die auf möglichst viele Komplimente passt. Was hältst du von:

"Danke, das ist nett, dass du das sagst."

oder

"Danke, das Kompliment freut mich."

bis irgendwann kommt

"Yupp, seh ich auch so!"


Klingt schwer? Ist es auch, aber es wird Tag für Tag leichter. Es wird dein Umfeld freuen - vor allem wird sich aber dein eigenes inneres Gefühl dir selbst gegenüber verändern. Glaub mir - das lohnt sich!



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